Der Bau der Umkleidekabinen ist gesichert
Die Gemeinde Talheim wird den örtlichen Turn- und Sportverein (TSV) beim Bau der geplanten Umkleidekabinen in Modulbauweise mit einem Investitionszuschuss in Höhe von 125 000 Euro unterstützen. Zusätzlich wird dem Verein ein zinsloses Darlehen in Höhe von 100 000 Euro mit einer Laufzeit von 20 Jahren und der Möglichkeit auf Sondertilgungen gewährt. Damit ist die Finanzierung der insgesamt rund 332 000 Euro teuren Baumaßnahme gesichert, wobei der Differenzbetrag durch Eigenleistungen, Spenden und einen Zuschuss des Württembergischen Landessportbundes gedeckt ist.
Mit dem im Gemeinderat einstimmig erfolgten Beschluss findet der bereits längere Jahre dauernde Prozess rund um die Baumaßnahmen des Vereins einen für beide Seiten befriedigenden und akzeptablen Abschluss. Die erfolgte zweigeteilte Finanzierungslösung in Form eines sogenannten verlorenen Zuschusses (Subvention, die nicht zurückzuzahlen ist) sowie eines zweckgebundenen Darlehens, entspricht in der Summe exakt der vom Verein mit Schreiben vom 15. Januar 2025 beantragten Investitionsförderung in Höhe von 225 000 Euro.
Mit der jetzigen Lösung werden auch die im September 2023 festgelegten Richtlinien der Gemeinde zur Förderung der örtlichen Vereine eingehalten. Diese sehen zwar eine betragsmäßige Obergrenze von maximal 100 000 Euro vor, lassen dem Gemeinderat aber zugleich die Möglichkeit offen, in besonders gelagerten Fällen eine Ausnahme von diesen Richtlinien zu beschließen. „Wir haben in den nicht öffentlichen Vorberatungen eine Lösung gefunden die darstellbar ist und mit den Vorgaben konform geht“, sagte Bürgermeister Rainer Gräßle vor der Abstimmung.
Dies spiegelte sich auch im Gremium wider, denn die am 24. Februar bei der Vorstellung des Projektes aufgekommenen kritischen Stimmen blieben aus. Ebenso zügig und problemlos war die Gewährung des Darlehens vom Tisch, das dem Verein eine jährliche Tilgungsrate in Höhe von 5000 Euro abverlangt.
„Der Weg ist geebnet“, sagte Gräßle, nachdem Kämmerer Dieter Uhler die Rechtmäßigkeit der auf Grundlage der Gemeindeordnung als Investitionsfördermaßnahme anzusehenden Gewährung des Darlehens bestätigte. Das Darlehen sei an die geplante Investitionsmaßnahme gebunden, was seitens des TSV während und nach der Maßnahme gegenüber der Gemeinde nachzuweisen sei, wie Uhler informierte. „Ich freue mich, dass Sie die Lösung mittragen können und den Beschluss einstimmig gefasst haben. Dies ist ein wichtiges und gutes Signal an den Verein“, sagte Gräßle.
Doch damit nicht genug der guten Nachrichten für den TSV. Denn mit der im nachfolgenden Tagesordnungspunkt ebenfalls einstimmig beschlossenen Änderung der Richtlinien zur Förderung der örtlichen Vereine, in diesem Fall der Jugendförderung, kompensieren sich die jährlichen Tilgungsleistungen nahezu eins zu eins. Hatten alle örtlichen Vereine bisher pro Jugendlichen eine jährliche Grundförderung von je 5 Euro erhalten, so wurde diese jetzt auf 15 Euro angehoben. Bei aktuell 487 Anspruchsberechtigten stehen dem TSV somit statt bisher 2435 Euro jetzt jährlich 7305 Euro zu. „Das ist ein Fingerzeig, dass uns die Vereine wichtig sind. Mit der Anpassung stellen wir die Jugendvereinsarbeit aller Vereine auf neue Beine“, sagte Bürgermeister Gräßle.
Von Harald Schmidt (Heilbronner Stimme 22.03.2025)
